Die folgende kleine Auswahl von Programmbeispielen möchte einen kurzen Eindruck unseres Schaffens vermitteln. Wir stellen aus unserem reichhaltigen Repertoire gerne Musik zu einem bestimmten lithurgischen oder weltlichen (Festival-) Thema zusammen. So spielen wir in 2017 etwa auch Konzerte zum Lutherjahr und in 2018 u.a. ein musikhistorisches Programm im Rahmen von renommierten Alte-Musik-Festivals.
Im Licht des Mondes - verliebt, verrückt, verraten
Roccabreve widmet dem vertrauten Himmelskörper in seinen verschiedenen Gestalten ein wunderschönes Konzertprogramm aus englischen Lutesongs und italienischen Canzonette des 16. und 17. Jahrhunderts mit Musik von u.a. Dowland, Holborne, Mazzocchi und Caccini. Der Mond wird in vieldeutigen Texten und feinsinniger Musik zum Sinnbild für Verführung, für die Reifung des Menschen oder für das Irrationale, das sich dem Verstand entzieht. Die reichhaltige Symbolik der englischen Poesie verwendet den Mond alias Mondgöttin „Cynthia“ gar allegorisch für Elizabeth I. Mit viel Sinn fürs Geheimnisvolle entführen die beiden Musiker ihr Publikum auf die Rückseite des Mondes.
Wunderweiße Nächte
Italienische und deutsche Weihnachtsmusik aus der Renaissance und dem Barock.
Dabei erklingen neben kunstvoll gestalteten Kompositionen wie „Ave dulcissima Maria“ von Giovanni Priuli und “O quam tu pulchra es“ von Alessandro Grandi, die im Rahmen traditioneller Weihnachtskonzerte zu den selten gehörten Besonderheiten zählen, auch einige bekannte Lieder aus dem Volksgebrauch wie “Der Morgenstern ist aufgedrungen" oder “Maria durch ein Dornwald ging”. Unter der einfachen und klangvollen Begleitung der Laute verschmelzen die abwechslungsreichen Stücke zu einer stimmungsvollen Einheit.
Maria, dolce Maria
Bereichert um eine Viola da Gamba erzählen die Sopranistin Veronika Burger und der Lautenist Daniel Kurz alias Roccabreve in ausdrucksvollen Arien und erlesener Instrumentalmusik vom Leben der Jungfrau Maria. Die berührende Musik handelt von ihren verschiedensten Erfahrungen als Frau, als Mutter und als Königin des Himmels im Spannungsfeld von Leid, Freude und Erlösung. Hierzu zählen Werke von Monteverdi, Frescobaldi, Grandi und Merula sowie von bedeutenden Barockkomponistinnen wie Barbara Strozzi, Isabella Leonarda und Francesca Caccini.
Denn ich bin krank vor Liebe
Ob es um die Suche nach der wahren Liebe geht, um knisternde Erotik, vergebliche Hoffnung oder um die süßen Qualen der Eifersucht: Die frivolen, vezweifelten und sehnsüchtigen Liebeslieder aus dem Italien und England des 16. und 17. Jahrhunderts erzählen alle von Amor und den Folgen seines Tuns. Daß sein erbarmungsloser Pfeil nicht immer den trifft, der getroffen werden will, und sich das Glück manchmal nur auf Umwegen einstellt, kann man dem überarbeiteten Schützen nicht übel nehmen. Oder doch…? Schon das Hohelied Salomons übt wenig Zurückhaltung bei der Beschreibung sinnlicher Freuden. „Komm schnell, meine Geliebte, denn ich bin krank vor Liebe“ heißt es dort voller Ungeduld... Mit Musik von u.a. Ferrari, Kapsperger, Ford, Dowland, Newsidler, de Narvaez, da Milano und Strozzi.